Bayerischer Rundfunk 1999

Augezeichnet wurde das Interview im Vereinslokal

 

Von den mehreren in Bayern 3 und Bayern 5 ausgestrahlten Versionen gefiel uns das nachfolgende „am Morgen vor dem Abflug nach Las Vegas“ am besten:

 



B3 Moderator Roman Röll:      (Infos Roman Röll)

 

Wir wollen sprechen vom Deutschen Fußball, vom Deutschen Fußball im internationalen Vergleich, nein ich will ihnen jetzt  wirklich nicht die gute Laune am frühen Morgen verderben, weil wir brauchen uns doch wirklich nicht zu verstecken (*), - immer-hin sind wir bei der WM dabei, die in diesen Tagen in Las Vegas in den USA beginnt.

 

(* Anmerkung: Im Jahre 1999 war die Deutsche Fußballnationalmannschaft in einer desolaten Verfassung und erntete nach schwachen Vorstellungen überwiegend nur Häme)



 

Und wer vertritt da die deutschen Farben?

 



Es sind Kicker aus Unterfranken, Kicker im wahrsten Sinne des Wortes Sie kennen das Spiel das man ja so flapsig als Tischfußball beschreiben könnte und keiner beherrscht das deutschland weit so gut wie die Jungs aus Kleinwallstadt bei Aschaffenburg. Und die fliegen heute morgen los nach Las Vegas in Amerika, und dann hoffen wir natürlich auf
Spielszenen wie samstags bei uns hier und heute im Stadion.

 

Original-Stadioneinblendung

(Stimme des bekannten Fußballreporters Günther Koch)
Und jetzt das 3:1 Tor, Tor, Tor, der Ball ist im Kisterl!

 

Farsin Behnam:

 

Wir melden uns live aus dem Trainingszentrum der TFF Kleinwallstadt, dem Vereinslokal Blauer Papagei. Heute kurz vor dem Abflug ist noch einmal leichtes Training angesagt, lockeres Spiel zwei gegen zwei, Torschußtraining und Bewegung mit dem Ball. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut ja, sogar entspannt.

 



 

Original-Stadioneinblendung / Günther Koch:

Oh, hat der eine Ballführung. Links, rechts, jetzt schießt er schon wieder. Jetzt schießt er normal, nachdem er die Körpertäuschung angebracht hat. Ahh, wor des knapp!

 



Farsin Behnam:

 

Durch den Gewinn der deutschen Meisterschaft haben sich die Tischfußballer aus Kleinwallstadt das Ticket nach Las Vegas erspielt. Tischfußball, das ist hierzulande nur ein Kneipensport. Mit diesem Vorurteil muss sich auch Volker Gröschl öfters auseinandersetzen.



 

 



Volker Gröschl:

 

Meistens lernt man es zwar in der Kneipe kennen, weil in der Kneipe stehen die Tischfußballgeräte.Aber es ist in Wirklichkeit weitaus mehr.

 

Farsin Behnam:

 

In den USA ist das ganz anders, da ist das spielen mit den aufgespießten Männchen eine richtig populäre Sportart.

 

Volker Gröschl:

 

Da gibt es einen Weltmeisterschaftsgürtel, so wie beim Boxen. Der wird dann überreicht und der Champagner spritzt. Das Fernsehen ist dabei mit Live Übertragung, es sind sogar zwei Reporter immer live dabei. Das kann man schlecht beschreiben. Das ist Wahnsinn, das muss man einfach mal erlebt haben.

 

Farsin Behnam:

 

Der Unterschied zwischen dem Tischfußball-Entwicklungsland Deutschland und den USA wird deutlich, wenn man sieht was man da drüben verdienen kann.

 

Volker Gröschl:

 

In Amerika, da werden Turniere gespielt in renommierten Hotels, da werden Preisgelder bis zu 130.000 $ ausgespielt. Es fängt an mit kleinen Turnieren mit 5.000 $ über 20.000, 50.000, bis hin zu 130.000 $.

 

Farsin Behnam:

 

Durch einen vorderen Platz bei den Weltmeisterschaften wollen die Kleinwallstädter die Sportart in Deutschland bekannter machen. Schließlich hat das Boris beim Tennis auch geschafft. Dann wüsste endlich jeder, Tischfußball, das ist mehr als nur ein Zeitvertreib
während man in der Kneipe auf sein Bier wartet.

 

Patrick Knirim:

 

Um so erfolgreich spielen zu können, gehört natürlich viel Training dazu, tägliches Training. Natürlich müssen auch Taktik, Spielzüge, Genauigkeit und vor allem Schnelligkeit trainiert werden.Es ist nicht so, das einfach blind drauf los
geballert wird.

 

Farsin Behnam:

 

Wie beim richtigen Fußball gibt es sogar Spieler mit besonderen Qualitäten. Die einen sind gut im Angriff, die anderen stellen sich lieber hinten rein, und jeder hat auch so seine Tricks. Fußballer schützen sich mit Schienbeinschonern, beim Tischfußball greift man da auf gute alte Hausmittel zurück.

 

Patrick Knirim:

 

Das ist kein Pariser, sondern ein Fingerling. Den zieht man über den Griff und dazu trägt man einen Lederhandschuh, wie ihn auch die Golfspieler verwenden. Durch diese Kombination ist dann die Gefahr während dem Spielen abzurutschen sehr gering. Denn falls einem die Stange aus der Hand rutscht, und sie sich mehr als einmal überschlägt, wird dies als Foul gewertet und der Gegner bekommt den Ball.

 

Farsin Behnam:

 

Ob mit Gummi oder ohne, die Amerikaner sind die absoluten Favoriten. Aber auch die Tischfußballfreunde aus Kleinwallstadt fahren nicht nach Vegas, um sich auf ihrer Seite des Tisches zu verstecken.

 

Volker Gröschl:

 

Wir werden da schon kräftig mitmischen, und müssen an einem guten Tag erst einmal geschlagen werden.

 

Farsin Behnam:

 

Vielen Dank. Wir verabschieden uns und geben zurück in die Funkhäuser.

 

Zusatzkommentar des BR3-Radiosprechers Roman Röll:

Ja haben sie das gehört, was die Amis da an Prämie zahlen? 130.000 $

 



Wenn ich dran denk, wie gut ich früher gekickert habe, aus mir hätte direkt was werden können. Das ist ja wirklich unglaublich. Wir drücken den Jungs aus Kleinwallstadt recht kräftig die Daumen und wir werden natürlich öfter mal rüber telefonieren und schalten nach Las Vegas zur Tischfußball Weltmeisterschaft der Kickerer aus Kleinwallstadt.



22.3.2024: 3. Liga-Spieltag

23. / 24.3.2024:

Spieltag Regionalliga Mitte

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